Die Waffe
Als ‚Langes Schwert‘ wird in den Quellen das zweihändig geführte Schwert bezeichnet. Heutzutage geläufige Begriffe wie ‚Zweihänder‘, ‚Anderthalbhänder‘ oder ‚Bastardschwert‘ kommen in den zeitgenössischen Quellen nicht vor. Wurde ein Schwert zweihändig geführt, dann handelte es sich um ein ‚Langes Schwert‘.
Die Fechtweise
Im 14. Jahrhundert hat der jahrhundertelang verehrte Meister Johannes Liechtenauer ein System zum Fechten mit dem Langen Schwert in ‚dunklen Worten‘ in Reime gefasst, damit ‚die Lehre nicht gemein werde‘. Allerdings haben bereits seine Schüler diese Verse samt Erläuterungen niedergeschrieben, die heute die Basis für die Rekonstruktion der Liechtenauerschen Fechtweise bilden.
Die Liechtenauersche Lehre ist sicher die bedeutendste Langschwert-Lehre, die im deutschen Sprachraum überliefert wurde.
Gefochten wird auf Hieb und Stich, wobei die Techniken dem durch Film und Fernsehen geprägten Betrachter zunächst als reichlich exotisch vorkommen dürften. Dem Historischen Kampfkünstler bietet sich mit der Liechtenauerschen Lehre eine extrem effektive Fechtweise mit dem Langen Schwert.
Technisches und Taktisches
Taktisch ist das Lange Schwert in der Liechtenauer-Tradition nicht sonderlich komplex, was allerdings daher kommt, dass es direkt auf sehr hohem Niveau beginnt. Entsprechend anspruchsvoll sind die erforderlichen technischen Fähigkeiten. Das Lange Schwert ist somit eher für fortgeschrittene Historische Kampfkünstler geeignet.
Quellen
Das vermittelte System basiert auf der Lehre zum Langen Schwert, wie es in HS3227a, Sigmund Ringeck, Peter von Danzig, Jud Lew, dem sog. ‚Goliath‘ und Paulus Hektor Mair überliefert ist.
Benötigte Ausrüstung:
Trainingsschwerter aus Holz werden für die ersten Trainings gestellt. Mittelfristig ist jedoch ein eigenes Schwert zu beschaffen. Schutzkleidung, wie sie langfristig sinnvoll ist, kann leider nicht gestellt werden. Bevor sie eine Anschaffung tätigen erkundigen Sie sich bitte nach den erforderlichen Spezifikationen.