Was ist an der Historischen Fechtkunst eigentlich ‚historisch‘?
Wozu dient Historische Fechtkunst?
Warum werden ‚historische‘ Kampftechniken genutzt?
Ist Historische Fechtkunst als Selbstverteidigung geeignet?
Warum beschäftigt man sich mit Historischer Fechtkunst?
Warum heißt es Fecht-KUNST?
Hat Historische Fechtkunst auch eine spirituelle Seite?
Alte Kampfkunst = alte Werte???
Kurz gesagt: die Kampfweise. Bei der Historischen Fechtkunst werden nicht nur möglichst originalgetreue Trainingswaffen sondern auch authentische Kampftechniken, die in Quellen aus der entsprechenden Zeit für die jeweilige Waffe dokumentiert sind,zum Einsatz gebracht.
Dabei stammen die behandelten Systeme und Techniken aus Quellen vom Spätmittelalter bis in 19. Jahrhundert – je nach System und Waffengattung.
Ist Historische Fechtkunst als Selbstverteidigung geeignet?
Historische Kampftechniken waren in der Regel genau für Selbstverteidigungssituationen geschaffen.
Jedoch ist es abwegig Historische Fechtkunst im 21. Jahrhundert als Selbstverteidigungsystem vermitteln zu wollen. Denn auch wenn es in der Realität erschreckenderweise vereinzelt zu Angriffen mit Schwertern kommt – wer hat heutzutage schon immer sein Rapier oder Schwert zur Verteidigung dabei?
Zu einem gewissen Grad trainiert die Historische Fechtkunst, wie anderen Kampfkünsten und -sportarten auch, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche sicher auch in einer Selbstverteidigungssituation hilfreich sind, wie z.B. das Gefühl für Distanz und Timing.
Möchte man sich jedoch gezielt auf eine Selbstverteidigungssituation vorbereiten sind andere Kampfkünste sicher eher geeignet.
Wozu dient Historische Fechtkunst?
Oberflächlich betrachtet dient Historische Fechtkunst zum Beherrschen historischer Blankwaffen. Stellt sich sich nur die Frage, warum man historische Blankwaffen im frühen 21. Jahrhundert überhaupt beherrschen möchte. Diese Frage können aber nur Sie selbst beantworten.
Warum werden ‚historische‘ Kampftechniken genutzt?
Die historischen Kampftechniken stammen aus der Zeit, in denen das (Über-)Leben von der effektiven Handhabung der Waffe abhing! Entsprechend ausgefeilt sind die Techniken, die die Fechtmeister damals entwickelt, verfeinert und unterrichtet haben. Auch heute muss eine Kampfkunst für den Ernstfall geeignet sein, auch wenn dieser nie eintreten wird. Sonst ist es keine Kampfkunst sondern Spielerei.
Warum beschäftigt man sich mit Historischer Fechtkunst?
Die Gründe sind sicher vielfältig, ebenso wie bei Fußballinteressierten oder Motorsportanhängern.
Warum heißt es Fecht-KUNST?
Es ist nicht das Ziel, „der Beste“ in einem Wettkampf zu sein, sondern das kontinuierliche Streben nach dem Ideal der Perfektion. Als jeweiliger Maßstab dient also nicht das Können anderer Praktizierender sondern der jeweilige eigene Stand der Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Perfektion bedeutet in diesem Zusammenhang das ausgewogene Zusammenspiel von Körper, Intellekt und Psyche.
Hat Historische Fechtkunst eine spirituellen Seite?
Immer wenn man sich sehr intensiv mit einem Thema beschäftigt, ja dabei Perfektion anstrebt, wird man darin auch spirituelle Aspekte entdecken können. Inwiefern man diese Seite erkennt und akzeptiert, hängt davon ab, wie offen der Einzelne dafür ist. Erzwingen läßt es sich nicht.
Alte Kampfkunst = alte Werte???
Die vermittelten Werte sind jedenfalls nichts neues. Sie sind aber auch nichts ver-alt-etes. Sie sind zeitlos. Sogenannte ‚ritterliche‘ Ideale, wie Respekt, Ehre, Verantwortung etc. werden im Rahmen der intensiven Beschäftigung mit dem Thema ‚Schwertkampf‘ einfach selbstverständlicher Teil des alltäglichen Lebens.