
Die norditalienischen Messertraditionen bestechen vor allem durch ihre Pragmatik und Schnörkellosigkeit. Mit gut geerdeter Beinarbeit, klaren fechterischen Aktionen und viel Augenmerk auf den “richtigen Moment” (Tempo) sind sie äußerst effektiv und effizient.
Gerade bei kurzen Waffen mit der sich daraus ergebenden geringen Reichweite spielen Angriffe zur Waffenhand des Gegners eine besondere Rolle. Das gilt insbesondere wenn sein Messer keinen Handschutz aufweist, was bei vielen zivilen und traditionellen Messern der Fall ist.
Der Schwerpunkt dieses Seminars wird auf dem Erkennen und Verstehen von Angriffen zur Hand und auf der Deckungsarbeit mit der Messerklinge liegen. Denn Angriffe zur Hand lassen sich durch richtiges Timing und vorausschauende Positionierung erschweren bzw. sehr riskant machen.
Die vermittelten Prinzipien, die vorrangig aus dem “coltello settentrionale / coltello degli Arditi” und aus regionalen Stilen des Norditaliens (z.B. dem “coltello genovese” oder dem “coltello piemontese”) stammen, sind weitestgehend für alle Arten von Messerkampf gültig und daher wertvoll für jeden auf diesem Gebiet interressierten Kampfkünstler.
Benötigte Ausrüstung: Ein Messersimulator aus Gummi, PE oder Holz. KEIN Metall! Auch ein Stock von 25-30cm Länge ist gut verwendbar.
Dozent ist Rupert Sedlmayr, von der Waffenschule Jadetiger in München.